TEIKEI Landwirtschaft

Was ist TEIKEI Landwirtschaft?

TEIKEI Landwirtschaft geht über regenerative Landwirtschaft hinaus und zielt darauf ab, eine nachhaltige, generationenübergreifende Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen zu gewährleisten. Das Ziel ist es, die Landwirtschaft so zu gestalten, dass sie nicht nur die Bedürfnisse der heutigen Generation erfüllt, sondern auch für zukünftige Generationen attraktiv, machbar und natürlich rentabel bleibt. Ein wesentlicher Aspekt ist die Frage des Landbesitzes, der über Generationen hinweg gesichert werden muss, um die langfristige Nutzung für den ökologischen Landbau sicherzustellen.

Landnutzung und Eigentum in der TEIKEI Landwirtschaft

In der TEIKEI Landwirtschaft spielt der Landbesitz eine zentrale Rolle, da die regenerative Aufwertung des Bodens und die Etablierung nachhaltiger Systeme oft erst nach ein bis zwei Jahrzehnten sichtbare Ergebnisse zeigen. In dieser Zeit werden Waldgärten angelegt, Böden regeneriert und natürliche Kreisläufe gestärkt. Diese langfristige Investition in die Bodenfruchtbarkeit und ökologische Vielfalt kann jedoch gefährdet werden, wenn Land aufgrund von Erbschaften oder kurzfristigen Pachtverträgen umgewidmet oder neu zugewiesen wird.

Erbschaften und kurzfristige Pachtverträge, zum Beispiel über 30 Jahre, bieten keine langfristige Sicherheit für den Erhalt und die Fortführung der regenerativen Landwirtschaft. Oft wird Land nach einem Eigentümerwechsel anders genutzt oder intensiv bewirtschaftet, was Jahrzehnte der ökologischen Aufwertung zunichtemachen kann. Daher ist es entscheidend, dass der Landbesitz so strukturiert ist, dass er über eine Generation hinaus Bestand hat, um die Prinzipien der TEIKEI Landwirtschaft zu wahren.

Natural Farming als Teil der TEIKEI Landwirtschaft

Ein wesentliches Element der TEIKEI Landwirtschaft ist die Integration der Prinzipien des Natural Farming, die weiter betonen, im Einklang mit der Natur zu arbeiten, statt gegen sie. Natural Farming, das von Masanobu Fukuoka entwickelt wurde, fördert die Idee der minimalen menschlichen Eingriffe, wodurch sich Ökosysteme regenerieren und selbst erhalten können. Dieser Ansatz ergänzt die Ziele der TEIKEI Landwirtschaft, bei der der Fokus nicht nur auf regenerativen Techniken, sondern auch darauf liegt, der Natur den Vorrang in landwirtschaftlichen Praktiken zu geben.

Wichtige Aspekte des Natural Farming sind:

  • Keine Bodenbearbeitung: Durch den Verzicht auf Pflügen wird die natürliche Struktur des Bodens und das mikrobielle Leben erhalten.
  • Nutzung von Deckfrüchten: Anstatt auf Düngemittel zu setzen, verlassen sich Landwirte auf die natürliche Vegetation, um den Boden mit Nährstoffen anzureichern.
  • Vermeidung chemischer Eingriffe: Wie auch die regenerative Landwirtschaft vermeidet Natural Farming synthetische Düngemittel und Pestizide, um die Artenvielfalt zu fördern.
  • Keine Abhängigkeit von Kompost: Während viele biologische Anbaumethoden stark auf Kompost angewiesen sind, vertraut Natural Farming darauf, dass der Boden seine Fruchtbarkeit durch natürliche Zersetzung und das Recycling organischer Materialien bewahrt.
  • Vielfalt statt Monokultur: Fukuokas Methode fördert Polykulturen, bei denen verschiedene Pflanzenarten zusammen angebaut werden, um natürliche Symbiosen zu nutzen und eine Übernutzung des Bodens zu vermeiden.

Durch die Integration von Natural Farming in die TEIKEI Landwirtschaft stellen wir sicher, dass das Land auf eine Weise gepflegt wird, die die natürlichen Kreisläufe respektiert, die Bodenqualität verbessert und widerstandsfähige landwirtschaftliche Systeme schafft, die an zukünftige Generationen weitergegeben werden können.

 

Regenerative Landwirtschaft als Teil der TEIKEI Landwirtschaft

Regenerative Landwirtschaft ist ein zentraler Bestandteil der TEIKEI Landwirtschaft. Sie konzentriert sich darauf, landwirtschaftliche Flächen zu regenerieren, indem der Boden fruchtbarer, gesünder und widerstandsfähiger gemacht wird. Im Gegensatz zur konventionellen Landwirtschaft, die den Boden durch Monokulturen, chemische Düngemittel und Pestizide schädigt, fördert die regenerative Landwirtschaft die natürliche Regeneration und das langfristige Gleichgewicht von Ökosystemen.

Wichtige Prinzipien der regenerativen Landwirtschaft:

  • Kohlenstoffbindung: Kohlenstoff ist der Schlüssel zum Leben und spielt eine zentrale Rolle in der regenerativen Landwirtschaft. Durch die Speicherung von Kohlenstoff im Boden verbessert sich die Bodenstruktur, mehr Wasser kann gespeichert werden, was das Leben auf dem Land fördert. Dies führt zu einer exponentiellen Steigerung der Bodenfruchtbarkeit und der Artenvielfalt.
  • Wasser- und Landbewirtschaftung: Wasser ist ein kritischer Faktor in der regenerativen Landwirtschaft. Durch das Verständnis der Topographie und der Wasserbewegung in der Landschaft werden Maßnahmen ergriffen, um Wasser zu speichern und seine Nutzung zu optimieren. Dies fördert die Schaffung von „Lebensinseln“, in denen Flora und Fauna gedeihen können. Eine innovative Methode ist das „Keyline Design“, das Wasser von Tälern zu den Bergrücken leitet, um die Wassernutzung zu maximieren.
  • Förderung natürlicher Ökosystemprozesse: Anstatt die Natur zu kontrollieren, fördert die regenerative Landwirtschaft natürliche Prozesse. Tiere spielen eine zentrale Rolle, indem sie in hoher Dichte über Weideland bewegt werden, was das Pflanzenwachstum stimuliert und die Nährstoffkreisläufe unterstützt. Die Interaktion von Pflanzen und Tieren wird genutzt, um die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern und ökologische Nischen zu schaffen.
  • Biomasse-Recycling: Durch die Rückführung von Biomasse wie Kompost, Rückschnitten und Tierdung in den Boden wird der Nährstoffkreislauf aufrechterhalten. Dies trägt dazu bei, dass die Böden Jahr für Jahr fruchtbarer werden und die landwirtschaftlichen Flächen langfristig genutzt werden können.
  • Vermeidung synthetischer Eingriffe: Die regenerative Landwirtschaft verzichtet konsequent auf unnatürliche Düngemittel, Pestizide und den übermäßigen Einsatz von Maschinen. Dies schützt nicht nur den Boden vor weiterer Schädigung, sondern fördert auch die Artenvielfalt.

Wissenschaftliche Grundlagen und Bildung:

Mathematik spielt eine unerwartet wichtige Rolle in der regenerativen Landwirtschaft, sei es bei der Planung von Wassersystemen oder dem Verständnis von Wachstumsprozessen in der Natur. Ein tieferes Verständnis mathematischer Zusammenhänge hilft dabei, natürliche Prozesse besser zu verstehen und zu fördern. Zudem erfordert die Implementierung regenerativer Techniken ein umfassendes Wissen über Bodenkunde, Ökologie und Agrarwissenschaften, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Bildung spielt daher eine entscheidende Rolle, um sowohl Bauern als auch Gemeinschaften die notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse zu vermitteln, die für den Erfolg der regenerativen und natürlichen Landwirtschaft erforderlich sind.

Natürliche vs. Regenerative Landwirtschaft: Unterschiede, Vorteile und die Bedeutung ihrer Verbindung

Die natürliche Landwirtschaft (Natural Farming) und die regenerative Landwirtschaft teilen viele gemeinsame Prinzipien, doch es gibt auch wesentliche Unterschiede in ihren Ansätzen. Während die natürliche Landwirtschaft auf minimale menschliche Eingriffe setzt und sich stark auf die natürlichen Prozesse der Erde verlässt, zielt die regenerative Landwirtschaft darauf ab, durch gezielte Maßnahmen wie die Kohlenstoffbindung, Wasserbewirtschaftung und den Einsatz von Tieren den Boden aktiv zu verbessern.

Vorteile der natürlichen Landwirtschaft liegen in ihrer Einfachheit und der geringen Abhängigkeit von Technologie oder menschlicher Arbeit. Sie ist äußerst kosteneffizient und schafft ein System, das sich weitgehend selbst erhält. Der Nachteil ist, dass diese Methode je nach Standort lange Zeit brauchen kann, um den gewünschten Ertrag zu liefern, und sie ist möglicherweise weniger anpassbar an unterschiedliche Klimazonen und Böden.

Die regenerative Landwirtschaft hingegen fördert den aktiven Eingriff des Landwirts zur Beschleunigung der natürlichen Regenerationsprozesse. Dies führt zu schnelleren Ergebnissen in Bezug auf Bodenfruchtbarkeit und Biodiversität. Ein Nachteil könnte der höhere Arbeitsaufwand und die Notwendigkeit technischer Hilfsmittel sein, die in der natürlichen Landwirtschaft nicht erforderlich sind.

Es ist wichtig, beide Ansätze zu verbinden, da die Kombination von natürlicher Landwirtschaft und regenerativen Methoden eine umfassendere und nachhaltigere Lösung bietet. Während Natural Farming die langfristige Stabilität und Selbstversorgung sicherstellt, ergänzt regenerative Landwirtschaft diesen Ansatz durch gezielte Maßnahmen zur raschen Verbesserung der Bodenqualität und der Erträge. Diese Kombination ermöglicht es, sowohl kurzfristige als auch langfristige Ziele im Einklang mit der Natur zu erreichen.

 

Herausforderungen und die Zukunft

Studien der FAO* haben gezeigt, dass die Ackerböden der Welt im Durchschnitt nur noch etwa 60 Ernten zulassen, bevor sie so ausgelaugt sind, dass keine Pflanzen mehr wachsen können. Die regenerative Landwirtschaft erfordert ein Umdenken, weg von der Idee der statischen Erhaltung hin zu einem dynamischen Verständnis von Wachstum und Veränderung. Nachhaltigkeit bedeutet in diesem Kontext kontinuierliche Entwicklung und Anpassung, nicht Stagnation. Durch den bewussten Einsatz von Technologien wie Drohnen zur Kartierung der Landschaft und die Anwendung traditionellen Wissens können widerstandsfähige, fruchtbare und nachhaltige landwirtschaftliche Systeme geschaffen werden.

*FAO = „Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen“

Regenerative vs Industrielle Landwirtschaft

 

In diesem Video erfährst Du in zwanzig Minuten die wichtigsten Dinge über die Natürliche Landwirtschaft nach Masanobu Fukuoka.

 

 

In diesem Video erfährst Du in zehn Minuten die wichtigsten Dinge über regenerative Landwirtschaft.